Stralsunder Werkstätten vergeben Fahrdienst an Johanniter-Unfall-Hilfe

Der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. im Regionalverband Mecklenburg-Vorpommern Nord übernimmt ab 1. September 2020 die Beförderung der Teilnehmer und Beschäftigten der Stralsunder Werkstätten. Das ist das Ergebnis einer europaweiten Ausschreibung. Neben dem werkstatteigenen Fahrdienst sind ab heute auch 13 behindertengerechte Mehrpersonenfahrzeuge der Johanniter für das Sozialunternehmen im Einsatz.

Fahrdienstwechsel bei den Stralsunder Werkstätten

Auch ein rollstuhlgerechte Beförderung ist in den Kleinbussen der Johanniter-Unfall-Hilfe möglich. Udo Kiesow (r.) unterstützt Marcel Kelm beim Einstieg über die Hebebühne.

87 der insgesamt rund 400 bei den Stralsunder Werkstätten betreuten und beschäftigten Menschen mit Behinderung werden nun montags bis freitags in Stralsund und Umgebung durch die Fahrer der Johanniter-Unfall-Hilfe transportiert – eine logistische und organisatorische Herausforderung, sowohl für den neuen Fahrdienstanbieter selbst, als auch für die Stralsunder Werkstätten.

Seit April planen Uwe Matho, Fahrdienstleiter der Johanniter-Unfall-Hilfe, und Juliane Bibergeil, Werkstattleiterin der Stralsunder Werkstätten, Fahrdienstrouten, Fahrzeugbesetzung und das Kennenlernen von Fahrern und Fahrgästen.

Auch die Parksituation auf dem Gelände der Stralsunder Werkstätten musste neu organisiert werden. „Anstelle von fünf größeren Fahrzeugen, wie sie unser vorheriger Dienstleister genutzt hat, sind nun 13 Kleinbusse für uns unterwegs. Das bedeutet einerseits kürzere Wegezeiten für unsere Teilnehmer und Beschäftigten. Andererseits wird zu den Stoßzeiten mit einem erhöhten Autoverkehr auf dem Hauptgelände zu rechnen sein.“, erklärt Juliane Bibergeil.

Zur besseren Orientierung der Fahrer und Fahrgäste wurden deshalb kleine Halteschilder in der werkstatteigenen Tischlerei und Graviererei hergestellt und auf dem Hauptgelände installiert. Für den Transport der Teilnehmer und Beschäftigten der Stralsunder Werkstätten ließen die Johanniter ihre Kleinbusse der Marke Ford bei einem Spezialanbieter im niedersächsischen Apen behindertengerecht umrüsten. In den Fahrzeugen legen die Fahrer der Johanniter-Unfall-Hilfe nun täglich eine Gesamtwegstrecke von 1200 Kilometern zurück.

Die Beförderung der Teilnehmer und Beschäftigten der Stralsunder Werkstätten erfolgt zwischen Wohnort- und Arbeitsstätte und ist Teil des gesetzlichen Auftrags des gemeinnützigen Unternehmens. Möglich sind neben der Übernahme des Transfers durch Angehörige die Inanspruchnahme des werkstatteigenen Fahrdienstes, die Nutzung des Öffentlichen Nahverkehrs bzw. des Fahrdienstes eines Kooperationspartners, wie jetzt der Johanniter-Unfall-Hilfe.

Ihren Fahrdienst für Menschen mit und ohne körperliche und/oder geistige Einschränkungen betreibt die Johanniter-Unfall-Hilfe landesweit. Täglich transportieren hierzulande 142 Fahrer rund 1000 Personen in 120 modernen Großraumfahrzeugen zu den Vertragspartnern, wie Werkstätten, Schulen, Tagespflegeeinrichtungen und Kitas. Ab heute zählen auch die Stralsunder Werkstätten zum Kreis der Partner.