Geschichte trifft Zukunft – Stralsunder Werkstätten feiern Baustart ihrer neuen Betriebsstätte in der Ziegelstraße 11
Mit einem Symbolischen Spatenstich haben die Stralsunder Werkstätten heute den Beginn der Bauarbeiten für eine neue, zentrumsnahe Betriebsstätte in der Ziegelstraße 11 gefeiert. Auf einer künftigen Nutzfläche von rund 3.200 Quadratmetern entstehen moderne Arbeits- und Fördermöglichkeiten für Menschen mit Behinderung und psychischer Erkrankung. Mehr als 200 Menschen werden hier ab Mitte 2026 arbeiten bzw. ihre Tagesstruktur erhalten.
Marmeladenfabrik, Industriestandort, Bildungszentrum: In seiner rund 125-jährigen Geschichte war das Gebäude in der heutigen Ziegelstraße 11 bereits ganz unterschiedlichen Menschen Arbeitsstätte, Lernort und – nicht zuletzt seit dem Bau der Rügenbrücke – ein besonderer Standort in Stralsund. Mit dem Umbau des Gebäudes zu einer neuen Betriebsstätte führen die Stralsunder Werkstätten diese Entwicklung fort und setzen zugleich im neu entstehenden Stadtteil entlang des Frankenufers ein Zeichen für Vielfalt und Inklusion. „Das Frankenufer hat ein gigantisches Potenzial – die Stralsunder Werkstätten sind Teil davon.“, betonte sodann auch Oberbürgermeister und Gesellschafter Dr. Alexander Badrow während der Feierlichkeiten.
Mit dem Bauvorhaben in der Ziegelstraße 11 und einem Investitionsvolumen von rund 19 Millionen Euro setzen die Kreisverwaltung als Leistungsträger und die Stralsunder Werkstätten als Leistungserbringer zudem ein klares Zeichen für eine starke und zukunftweisende Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung im Landkreis Vorpommern-Rügen. Schon vor 10 Jahren war klar, dass die Stralsunder Werkstätten eine neue Betriebsstätte benötigen würden. Gründe sind gestiegene Belegungszahlen und die Erschöpfung technischer Kapazitäten am Hauptstandort in der Albert-Schweitzer-Straße 1. Zudem wird das Gebäude der Integrationswerkstatt an der Hafenstraße ab Mitte 2026 nicht mehr zur Verfügung stehen. Am neuen Standort in der Ziegelstraße werden sich sowohl die Wäscherei, die Keramikwerkstatt, eine Ausgabeküche mit großem Speisesaal sowie Montage- und weitere Arbeitsbereiche als auch Tagesgruppen für schwerstmehrfach behinderte Menschen wiederfinden. „Eigentlich bauen wir zehn Gebäude in einem.“, beschrieb Christoph Meyn, Geschäftsführer der gmw planungsgesellschaft mbH, bei einer Führung durch das Gebäude die besonderen Anforderungen des Projekts.
Der Symbolische Spatenstich bot auch Werkstättlern, die ab 2026 ihren Arbeitsplatz in der Ziegelstraße haben werden, die Gelegenheit, die neuen Räumlichkeiten in einem frühen Stadium der Bauarbeiten zu besichtigen. „Vor uns liegen zwei spannende Jahre, in denen Planer, Architekten und Baufirmen das Gebäude Stück für Stück nach unseren Vorstellungen gestalten werden. Mit Leben füllen wir es dann alle gemeinsam.“, betonte Geschäftsführer Peter Friesenhahn.